Komplementärmedizin & Forschung

Dr. med. Hendrik Treugut:

Energetische und Informationsmedizin

Eine Standortbestimmung zur Komplementär-Medizin von Priv. Doz. Dr. med. Hendrik Treugut, Chefarzt am Klinikum Schwäbisch Gmünd und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin (DGEIM).

Lehrmedizin vs. Komplementärmedizin?

Die moderne Medizin stellt sich dar als eine Reihe spektakulärer Erfolge: Transplantationen ganzer Organsysteme, feinst abgestimmte Hormonsubstitutionen, extracorporale Befruchtung, endoskopisches Operieren, computergesteuert Neurochirurgie, Kernspintomographie, Laseranwendungen etc. etc. Diese Medizin steht im Mittelpunkt des Medieninteresses und der offiziellen wissenschaftlichen Förderung, ihre Anwendung wird dem Patienten weitgehend von den Kassen erstattet. Sie ist eine direkte Fortentwicklung sowohl der im 19. Jahrhundert begonnenen naturwissenschaftlichen Medizin wie auch der Technologie der letzten Jahrzehnte.

Neben diesem Mainstream gab es immer Nebenwege verschiedenster Art, die meist ohne wirkliche Berührung nebeneinander herliefen : die Homöopathie, Phytotherapie, die Körpertechniken, schamanistische Heilweisen etc. Diese Verfahren standen seit der Entwicklung der naturwissenschaftlichen Medizin in deren Schatten und mussten sich fehlende Wirksamkeit oder allenfalls Placeboeffekt vorwerfen lassen und verfügten meist nicht über ein naturwissenschaftlich akzeptiertes Wirkmodell.

In den letzten beiden Jahrzehnten ist hier ein entscheidender Wandel eingetreten. Die naturwissenschaftliche Medizin steht vor großen Problemen: sie versagt meist in den Vor- oder Frühstadien von Erkrankungen, bei der Behandlung von chronischen Krankheiten und sie bietet weiterhin kaum Heilerfolge bei den großen Krankheiten unserer Zeit wie z.B. Krebs, Aids, oder M. Alzheimer. Inzwischen ist ein weiteres wesentliches Problem für diese Medizin aufgetaucht: sie ist kaum noch bezahlbar. Neben einer beeindruckenden, in einer Exponentialkurve verlaufenden Entwicklung ihrer Möglichkeiten sind auch die Kosten exponential angewachsen und haben jetzt eine kritische und untragbare Höhe erreicht, die über die Lohnneben- kosten auch eine bedenkliche Einwirkung auf den Arbeitsmarkt erkennen läßt. Aus diesem Grunde werden in allen Industrieländern weltweit Diskussionen geführt nicht nur über die Finanzierbarkeit dieser Medizin, sondern auch um das Thema:

„Welche Medizin wollen und können wir uns leisten?"

Zur gleichen Zeit hat auch eine Entwicklung der anderen "Medizinszene" (im Folgenden Komplementärmedizin genannt) stattgefunden. Die einzelnen Verfahren haben sich fortentwickelt, stehen jedoch weiterhin nebeneinander und bieten kein übergreifendes Konzept an. Die Komplementärmedizin ist damit ein weitgefächertes und unübersehbares System von Diagnose- und Therapieverfahren, deren einziges Gemeinsames ihr Gegensatz zur sog. Schulmedizin ist. So gibt es z.B. die manuelle Therapie, Ernährungstherapie, Medizinsysteme des Ostens (Traditionelle Chinesische Medizin TCM, Ayurveda), Anthroposophische Medizin, esoterische Medizin (z.B. Geistheilen), Homöopathie und diverse andere Systeme. Im deutschsprachigen Raum stellt die mehrbändige ZDN-Dokumentation aus dem Jahr 1993 wohl am besten den Umfang und die Unübersichtlichkeit der Verfahren dar.

Innerhalb dieses weiten Bogens findet sich jedoch ein Bereich, der aufgrund seiner ebenfalls naturwissenschaftlichen Basis große Parallelitäten zur Lehrmedizin aufweist und der hier als Energetische und Informationsmedizin bezeichnen werden soll. (Im angelsäch- sischen Sprachbereich: energy medicine) Dazu einige Angaben: eine offizielle Bezeichnung dieser Art existiert nicht. Wir verstehen darunter damit eine Gruppe von höchst interessanten Diagnose- und Therapieverfahren wie Biophotonen-Analyse, Biofeedback, Magnetfeld-Therapie, Elektroakupunktur nach Voll, FarbTherapie, Soft-Laser-Therapie, Elektroneural-Therapie, elektromagnetische Bluttests, Bioresonanz-Therapie, vacuum technology u.v.a.

Diese Energetische und Informationsmedizin verbindet ein großes medizinisches Potential mit leichter Handhabung: sie ist mit anderen komplementärmedizinischen Systemen und zum Teil mit der Lehrmedizin kompatibel und stellt eine technische Herausforderung dar. Die verwendeten hightech-Geräte sind relativ preisgünstig, eine konsequente Kombination der Verfahren gibt es noch nicht.

Im Vergleich zur Lehrmedizin muß man diese Energetische und Informationsmedizin als wichtige Ergänzung ansehen. Anders als die erstere ist sie nämlich in der Lage, über den diagnostischen und therapeutischen Zugriff auf die elektrischen Regelkreiskomplexe des Organismus oder auf das steuernde körpereigene Biophotonenfeld zu wirken und damit die Vor- und Frühstadien einer Krankheit zu erfassen. Die diagnostische Registrierung oder therapeutische Applikation von Oszillationen (meistens elektromagnetische Schwingungen) ist mit vergleichsweise einfachen und preiswerten Geräten möglich, teure Großgeräte wie in der Schulmedizin entfallen völlig. Der weitgehende Verzicht auf pharmakologische Eingriffe in die Körperchemie mit all seinen gefürchteten Nebenwirkungen (z.B. Kortisonproblematik, Allergieentwicklung, Antibiotikaresistenz etc.) stellt einen weiteren großen Vorteil dar. Vor allem die Ansiedlung dieser Verfahren im flachen Anfangsteil der exponentiellen Kostenkurve, d.h. ihre Preisgünstigkeit ist ein weiterer wesentlicher Unterschied zur Lehrmedizin.

In der Öffentlichkeit, vor allem jedoch auch unter Medizinern ist es kaum bekannt, daß diese Energetische und Informationsmedizin mittlerweile großteils auf festem physikalischem Boden steht - nicht der klassischen Newtonschen Physik, sondern der neuen Natur- wissenschaft, die mit Namen wie z.B. Einstein, Prigogyne, Norbert Wiener und der ganzen Schule der Quantenphysiker verbunden ist. So läßt sich ihre Wirkung beispielsweise erklären durch die Modelle der Kybernetik und Systemtheorie wie auch der Chaosforschung, sie gründet auf der elektromagnetischen Feldtheorie, der Biophotonen- theorie wie auch der Quantenmechanik; technische Entwicklungen wie Holographie oder Laser lassen sich ebenso erkennen wie dissipative Strukturen. All dies ist allerdings, wie bereits erwähnt, in hohem Maß der Öffentlichkeit und der Lehrmedizin unbekannt.


Probleme

Nun ist der Zugriff auf diese Medizin keineswegs unproblematisch. Neben der bewährten und etablierten Lehrmedizin zeigt die Komplementärmedizin in ihrer derzeitigen Form Defizite:

1.) Fehlende wissenschaftliche Erforschung ihrer Wirksamkeit

2) Fehlende Kompatibilität mit vorhandenen medizinischen Strukturen, fehlende Adaptierung an das bestehende System

3) Fehlende Akzeptanz des komplementärmedizinische Medizinbegriffes im Klinik und Wissenschaftsbetrieb

4) Die Vereinnahmung durch Interessengruppen, die (teilweise) ideologische Betrachtung


Was ist zu tun?
Eine ausführliche Analyse der Situation ist nicht Aufgabe dieses Exposés. Der Kern des Problems scheint die fehlende Akzeptanz des neuen Medizin- und Gesundheitsmodells zu sein. Ob dies nun Ursache oder Wirkung ist oder ob sich derzeit durch die Zunahme von Anomalien nach der Definition von Thomas Kuhn der Übergang von normaler in außerordentliche Forschung und damit ein Paradigmenwechsel ankündigt, sei ebenfalls dahingestellt. Dies ist zwar wirklich der Kern des Problems, sollte aber nicht Thema der hier empfohlenen konkreten Schritte sein.

Vorschlag 1 :
Einbeziehung der Komplementärmedizin, insbesondere energy medicine in den klinischen und wissenschaftlichen Forschungsbetrieb
Selbstverständlich ist es möglich und notwendig, komplementär- medizinische Diagnose- und Therapieverfahren ebenso auf die Verwendbarkeit hin zu überprüfen wie die Verfahren der Lehrmedizin; dabei müssen spezielle Besonderheiten der energy medicine allerdings berücksichtigt werden. Da sich bisher gerade die Universitäten äußerst restriktiv verhalten haben und keine Änderung sichtbar ist, sind Alternativen gefordert. Diese könnten darin bestehen, daß z.B. qualifizierte Kliniken oder Institute Arbeitsgruppen bilden und mit universitärer wissenschaftlicher Qualität Forschung im Bereich der energy medicine betreiben.

Vorschlag 2 :
Evaluation des physikalisch-technischen Potentials der energy medicine
Noch weitgehend unbemerkt vom medizinisch-technischen Komplex der großen medizinischen Gerätehersteller hat sich ein interessanter, aber unübersichtlicher und unkontrollierter Markt einer alternativen Medizintechnologie entwickelt, der sehr schnell wächst. Die meisten Produkte fallen unter die Kategorie hightech-Elektronik, die eingesetzt wird z.B. für multisensorielle Meßgeräte, für sog. mind- machines, als Rezeptoren und Oszillatoren für elektromagnetische biologisch wirksame Schwingungen, zur Steuerung von pulsierenden Magnetfeldern, als Biophotonenmeßgeräte, als Generator codierter psychoaktiver Frequenzen etc. Vereinzelt handelt es sich um frühere geheime Staatstechnologie aus der russischen Raumfahrt oder andere Ostblockentwicklungen.

Zunehmend tauchen auch medizinisch verwendete Geräte oder Materialien auf, die offenbar eine Wechselwirkung mit dem Sub- quanten- oder Skalarwellenfeld hervorrufen können (dies ist eine auch Physikern heute fast noch mystisch erscheinende Steuerungsebene der Energie, die sich jedoch seit der Entdeckung des Casimir- oder Aharonov-Bohm-Effektes als real erwiesen hat und die in den USA bereits zu Anfängen einer vacuum technology (Thomas Bearden) geführt hat).

Daraus geht hervor, daß hier ein schnell wachsender Forschungs- und Entwicklungsmarkt mit entsprechenden Produktionschancen gegeben ist, da dies alles noch in den Kinderschuhen steckt und keinerlei Systematik erkennbar ist. Zum einen gilt es, vorhandene Methoden und Geräte von physikalisch-technischer Seite her zu prüfen, vor allem jedoch Verbesserungen und Neuentwicklungen auf den Weg zu bringen. Die Bedeutung dieser neuen Medizintechnologie wurde bisher nur in den USA, Japan, Rußland und China erkannt: diese Länder investierten in den letzten Jahren Hunderte von Millionen Dollar. In Europa, speziell Deutschland gab es bisher nur kleine einzelne Forschungsprojekte. Da sich die naturwissenschaftlich-technischen Universitäten bisher wesentlich offener als die medizinischen Fakultäten gezeigt haben, sollte gezielt auf sie zugegangen werden mit dem Vorschlag, ggf. Sonderforschungsbereiche einzurichten.

Neben allen Vorteilen, die den Universitäten selbst entstehen, wäre ein technologischer Schub und damit ein weiterer Impuls für die energy medicine zu erwarten. Die Entwicklungen und Neugründungen der letzten Monate in Deutschland zeigen, daß die Kommunen anfangen, speziell diesen Aspekt der Komplementärmedizin als zukunftsträchtig anzusehen: die Komplementärmedizin als kostengünstige Ergänzung der Lehrmedizin mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung und komplementärmedizinische Forschungsprojekte als vielbeachtete kommunale Aktivitäten. Längst überfällig ist die Verbindung mit naturwissenschaftlichen Universitäten, die sowohl den theoretischen Verständnisrahmen als auch technische Neuentwicklungen liefern können und für die sich in dieser Kombination und mit dieser Thematik neue Wachstumsräume erschließen.


Zusammenfassung

Die moderne Medizin stößt zunehmend an die Grenzen ihrer Machbarkeit und Finanzierbarkeit. Neueste Entwicklungen zeigen bereits jetzt Ansätze eines Ausweges: zunehmend erfährt die Medizin eine Erweiterung in einem Bereich, der bisher Teil des großen Komplexes der Komplementärmedizin war und der als Energetische und Informationsmedizin (energy medicine) bezeichnet werden soll. Es handelt sich dabei um diagnostische und therapeutische Methoden, die über elektromagnetische kybernetische Regelsysteme des Organismus, steuernde ultrafeine körpereigene elektromagnetische Felder oder andere übergeordnete Felder wirken. Diese Methoden stellen eine Mischung dar aus uraltem Heilwissen östlicher Philosophiesysteme und neuester high-tech-Elektronik, besitzen zudem einen naturwissenschaftlichen Rahmen durch neueste biophysikalische Modellvorstellungen. Als Ergänzung zu den zaghaften Forschungsaktivitäten der medizinischen Fakultäten sollten ggf. Gründungen qualifizierter komplementärmedizinischer Forschungsinstitute auf anderen Ebenen erfolgen, v.a. sollte aber auch eine Verbindung zu naturwissenschaftlichen Universitäten geschaffen werden, da hier (evtl. in Sonderforschungbereichen) die wissenschaftliche Basis entwickelt wird. Dann können auch technische Neuentwicklungen erwartet werden mit wirtschaftlichem Erfolg, mit neuen Arbeitsplätzen und vielen anderen Vorteilen einer überfälligen technisch-medizinischen Innovation.

Die Energetische und Informationsmedizin (energy medicine) soll und kann dabei nicht die bisherige Medizin ersetzen, sondern diese in einem Bereich ergänzen, in dem diese erfolglos und zu teuer ist.

Quelle: [www.dgeim.de]